Zu Edit:
Mit dem Edit-Modus lies sich das Projekt gut schneiden. Meiner Meinung nach geht es sogar einfacher als in Premiere.
Das größte Problem sah ich darin die Keyframes zu finden. Oft sind Menüs unter kleinen Buttons versteckt, die man erst sieht, wenn man auf der Timeline auf den Clip stark ranzoomed.
Die Effekte hingegen sind ein großes Plus im Vergleich zu Premiere oder Vegas. Die meisten Effekte haben sich passend angefühlt ohne viel an den Reglern zu drehen. Außerdem ist die Vorschau der Effekte echt cool gelöst. Man sieht praktisch wie der Effekt auf der Timeline aussehen würde, wenn man über ihn mit der Maus hovert.
Zu Fusion:
Ich finde das Node-System nicht wirklich passend wenn man nicht in 3D arbeitet. Man muss jedes mal einen Denkspagat hinlegen welcher Pfeil wohin rein muss, damit ein Layer über dem anderen angezeigt wird. Beim Layer System von After Effects wirkt alles logisch. Der oberste Layer wird immer zuerst angezeigt. Im Node System musst man aber auf Farbe der Pfeile achten und das wird dann schnell sehr unübersichtlich, wenn man mehrere Objekte, Masken, Transformationen, etc. in einer Szene benutzen will. Für mich ist es nicht logisch, dass der grüne Pfeil bedeutet, dass alles was damit verbunden wird über dem gelben Pfeil ist und dass die Masken in den blauen Pfeil müssen. Klar kann man das lernen und sich angewöhnen, viel mit Logik hat das aber nicht zu tun.
Außerdem ging mein PC in die Knie als ich eine komplizierte Vektordatei in Fusion platziert habe, weil das Programm für jeden Knoten eine Merge-Node erstellt hat. Das hat dazu geführt, dass über 4000 Merge-Nodes erstellt wurden und diese in der Arbeitsfläche angezeigt wurden. Das hat mein Laptop dann nicht mehr mitgemacht und ich musste ihn neu starten (über 10 GB Arbeitsspeicherauslastung).
Ein weiteres Problem sah ich darin mehrere Frames in einem Clip zu maskieren. Ich hab nicht wirklich durchgeblickt, wie man das am besten in Fusion lösen soll und musste mir eine Notlösung überlegen. Die bestand darin, den Clip, den man maskieren will, in einzelne Frames in Edit zu zerschneiden und dann Frame für Frame in Fusion zu gehen, um es dort zu maskieren. Das hat dazu geführt, dass man jedes mal zwischen Edit und Fusion wechseln musste, wenn man an einzelnen Frames was ändern wollte. (Nervig)
Leider Hab ich das Coloring-tool nicht ausprobieren können, da mir die Deadline im Weg stand.
Fazit:
Wer kein Problem darin sieht sich ein seltsames Node-System für lineares Video-Editing anzueignen, go for it. Aber wer es lieber übersichtlich und logisch mag, dem würde ich Premiere/After Effects empfehlen.