Ewig lange her dass ich mich hier mal ueber Serien ausgelassen hab. Ich bin mittlerweile am anderen Ende der Welt und viele Monate war mein Handy das einzige Internetfaehige Geraet an mir, waehrend an einigen Orten (hust Myanmar) die Verbindungen selten ueber 10 kb/s hinausgingen. Trotzdem hab ich Anime weiter verfolgt: Nachts download anwerfen, bei der naechsten langen Bus/Zugfahrt geniessen. Anyway, ich beschraenk mich mal auf 2013er Serien (Empfehlungen zu 2012ern hab ich hier schon losgelassen)…
Magi (Fantasy, Adventure)
Unser Hauptcharakter ist ein Fantasyheld auf der Suche nach Geld.
Hat mich Anfangs nur sehr zoegerlich zur zweiten Episode gebracht, gegen Mitte absolut begeistert und gegen Ende misstrauisch auf die zweite Staffel blicken lassen. Trotzdem, da sich die Serie zur Mitte hin so immens gesteigert hat, hervorragende Charakterentwicklungen gebracht hat und obendrein noch sehr schoen animiert war, hinterlaesst Magi einen guten Eindruck bei mir. Ein Mix aus Fantasy und Shonen Elementen, die Charaktere haben alle Namen aus 1001 Nacht Erzaehlungen…
JoJo’s Bizzare Adventure (Action, Fantasy)
Unser Hauptcharakter ist noch nie im TV animert worden.
Ich hab JoJo ernsthaft fuer eins dieser Remakes gehalten, bis ich rausgefunden hab das dieser Manga-Klassiker noch nie eine TV-Serie hatte! Die Genies von David Production haben daraus ein voellig abgedrehtes Spektakel gemacht dass moderene Shonen-Anime nicht nur parodiert, sondern auch trumpft. Gespickt mit voelligen Uebertreibungen aber ebenso absoluter Coolness kaempfen sich die schillernden Charaktere durch die Welt mit um so bizarreren Feinden. Dazu kommt ein brillianter Soundtrack. Schon einer meiner Favoriten des Jahres. Wrrrryyyyyyyyyy…
From The New World Shinsekai Yori (Sci-fi, Adventure, Horror)
Unser Hauptcharakter lernt die Wahrheit ueber die utopische Zukunft in der sie lebt.
Basierend auf einem Roman (nicht Light Novel), eine unheimlich packende Geschichte die in einer Zukunft spielt in der Menschen psyschokinetische Faehigkeiten entwickelt haben. Die Geschichte faengt mit einem Schul-Ausflug an auf dem eine Gruppe von Kinder verloren geht und an ein Relikt kommt dass ihnen erste Einblicke ueber die Wahrheit gibt - und das ist erst der Anfang. Womoeglich einer der besten Anime die ich je gesehen habe, und bis jetzt definitiv der beste des Jahres. Unheimlich spannend, mit einer Atmosphaere zum schneiden und einer unheimlich soliden Story - die Story der Art die mit ihrem Ende alles nochmal doppelt so gut macht. Einer der besten, hinterlistigsten und ungewoehnlichsten Boesewichte den ich je gesehen hab. Besonders gefallen haben mir auch die Horror-Elemente der Serie, die, wenn auch duenn gesaeht, richtig effektiv waren. Leider ist die Animation etwas missraten, aber nie so sehr dass es stoert. Es wird ausserdem durch einen bombastischen Soundtrack wieder wett gemacht.
Die Serie hat durch ihre duestere, storylastige Art kaum Beachtung gefunden, von da her, KLARE EMPFEHLUNG hier, unbedingt angucken!
Psycho Pass i[/i]
Unser Hauptcharakter ist Polizistin in einer Digital-Karma bestimmten Zukunft.
Solide Serie, die mit ihrem Schreiber Urobuchi Gen (Madoka, Fate/Zero …) ab der Haelfte das Ganze System in Frage stellt. Die Charaktere sind stark und die Story solide zu einem abschliessenden Ende durchgefuehrt. Hat mir jede Menge Spass gemacht zu gucken und mich an das allgemeine Anschaugefuehl von Ghost in the Shell: Stand Alone Complex erinnert. Good Stuff.
Sakurasou no Pet na Kanojo (Romance, Drama)
Unser Hauptcharakter kuemmert sich um eine austistische Mitbewohnerin.
Nach aussen ein relativ generisches Konzept, hat es mich bis weit ueber die Mitte hinaus gut unterhalten. Die Stimmung ist trotz haufenweise Fanservice eine ernstere, und die “Zu dumm um ueber die Strasse zu gehen, aber ein Genie in der Schule”-Situation die in vielen anderen Anime unerklaert ist, ist hier durch Autismus ziemlich glaubwuerdig ruebergebracht. Leider ist der Anime im letzten Drittel dann doch zu sehr in eine “Wer mit wem?”-Seifenoper verfallen. Trotzdem, eine hervorragend gute unter Millionen Schulromanz-Serien.
Initial D: Fifth Stage i[/i]
Unser Hauptcharakter faehrt Bergrennen.
Hab mich riesig gefreut auf die Serie, nachdem fuer mich als Rennsportfan die vorigen Staffeln alle Gold waren. Leider bin ich aber insgesamt enttaeuscht: Es gibt immer noch coole Rennen und Eurobeat-infizierte Szenen, aber anders als zuvor hatten die Hauptcharaktere nie eine wirkliche Herausforderung, sie gewinnen alle Rennen ueberlegen. Das fuehrt dazu dass diese durch langweilige Kommentare der Nebencharaktere in die Laenge gezogen werden und kaum spannend sind. Vor allem von einem Honda NSX im Finale haette ich eine groessere Herausforderung erwartet, aber nein…
Flowers of Evil Aku no Hana (Psychothriller, Drama)
Unser Hauptcharakter wird von einer Mitschuelerin gemobbt.
… ein psyschicher Ritt. Die Serie haette genausogut gefilmt werden koennen, und das wurde wohl auch gemacht: Der Animationsstil basiert auf Nachzeichnen von gefilmten Szenen. Es sieht nach einigen Massstaeben haesslich aus, andererseits sind die Bewegungen sehr sehr fluessig und realistisch, und es wurde kreativ genug genutzt um Szenen zu zeigen die bei einer gefilmten Serie so nicht moeglich gewesen waeren. Genug zur Animation: Die Story ist eine erschreckende Darstellung wie hassvoll, gemein und verzweifelt Teenager sein koennen. Sehr beunruhigend in vielen Episoden und Szenen, mit einigen Wendungen die ich so nicht erwartet haette.
Abgefahren. Originell. Angucken!
Gargantia on the Verdurous Planet (Sci-Fi, Mecha)
Unser Hauptcharakter ist ein Mecha-Soldat der in ein Wurmloch geraet und auf der Erde landet.
Sehr nette Serie die viel darauf setzt ihren Hauptcharakter sich durch eine ihm voellig unbekannte Welt zurechtfinden zu lassen. War im Grossen und Ganzen solide und hat nach ihrem Schreiber (Urobuchi) typisch einige Wendungen gegen Ende parat gehabt (die in diesem Fall sehr stark inspiriert waren aus einem anderen Anime in der Liste hier). Ein Schwachpunkt fuer mich war die weibliche Hauptrolle, die mit Amy ein absolutes 08/15 Anime-Maedchen war.
Evangelion 3.33: You can (not) redo (Sci-Fi, Mecha)
Unser Hauptcharakter ist ahnungsloser Mecha-Pilot
Wow. Das hab ich nicht erwartet, und das ist auch gut so. War der erste Evangelion Film bloss eine Neu-Animation und der zweite eine gehoerige Abwandlung, aber im Grunde immer noch nah am Original, ist der dritte Film von Vorne bis Hinten komplett neu und anders. Actiongeladen, in einer neuen Zukunft in der die Rollen von Freund und Feind gut durchmischt worden sind und der einzige der nichts rafft Shinji ist (und dafuer auch auf die Nuss bekommt haha). Es ist mit Sicherheit nicht das Gedankenanregende Evangelion aus den 90ern, aber das brauch es auch nicht zu sein. Ich hab mich hervorragend unterhalten und freu mich auf den vierten und letzten Teil.
Noch laufend:
Attack on Titan Shingeki no Kyoujin (Action, Fantasy)
Unser Hauptcharakter kaempft gegen Riesen-Zombies
Das ging wohl in der Redaktion so: Was waere ein furchterregendes Apokalypse-Szenario? Zombies, ja gut, schon dagewesen. Machen wir sie 30 Meter gross, das ist besser. Lassen wir sie im Mittelalter auftauchen, macht die Verzweiflung noch groesser. Ach was, nicht ganz Mittelalter: Steampunk-artige Enterhaken mit denen sich Leute um die Riesen-Zombies bewegen koennen waeren cool. Zusammen haben wir Bombast-Action. Awwww yeah! Unheimlich coole Serie die Ihre Feinde absolut toedlich rueberbringt und der verschwindent geringen Menschheit jede Menge Angst und Verzweiflung bringt. Es wird sehr viel Zeit mit Spannungsaufbau verbracht bevor es mit gewaltiger Action weitergeht. Animationen sind, bis auf wenige Aussetzer die nach Budget-loechern aussehen, Bombastisch und Adrenalingeladen. Eigentlich hat der Anime ein riesiges Problem mit seinem pacing und der Spannungsaufbau zieht sich oft ewig hin, aber die Actionszenen sind bis jetzt so gut dass ich darueber hinweg sehen kann.
Watamote i[/i]
Unser Hauptcharakter ist sozial inkompetent.
Eigentlich ist so ein Konzept Stoff fuer Drama, aber nicht hier: Das Maedel ist ein scheinbar hoffnungsloser Fall, und anstatt sie auf einem Weg der Besserung zu zeigen lassen die Authoren sie immer wieder in ein neues, noch groesseres Fettnaepfchen treten, ihre versuche Freunde zu gewinnen und beliebter zu sein gehen jedes mal voll nach hinten los. Etwas sadistische, aber gute Lacher vorprogrammiert. Einfacher gemacht durch den Fakt dass das Szenario unrealistisch genug ist um sich damit nicht zu identifizieren.
Das waers. Gab noch mehr Serien, die ich allerdings nicht weiter verfolgt hab weil sie mir nicht gut genug gefallen haben… bis auf Space Brothers: Episode 70 und immer noch eine der Folgen auf die ich mich woechentlich am meissten freue.