Starkes Jahr für Anime, hab viel gesehen und vor allem die Frühlingssaison hat reingehauen. Dennoch fehlt mir ein klares Highlight. Da ich mittlerweile mein Anilist-Profil pflege und konsequent Bewertungen verteile, kann ich mir das auflisten (ich bewerte sehr streng, nur wenige Anime haben 9 oder 10 bei mir verdient):
Top-Anime des Jahres unter den nicht-Fortsetzungen:
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Vivy - Fluorite Eye’s Song (8.0)
Unsere Hauptcharakterin ist der erste autonome Android und wird immer wieder von einer zeitreisenden AI aus der Zukunft besucht um Schlüsselstellen in der Geschichte zu ändern.
Vielleicht hat Studio Wit selbst an der Zeit gedreht um immer solche Qualität an Anime zu produzieren. Die Action-Szenen waren absoluter Zucker und die allgemeine Optik ohne Zweifel die beste des Jahres. Die Story war interessant, ich konnte mich allerdings nicht für die Charaktere außer Vivy begeistern.
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Odd Taxi (7.5)
Unser Hauptcharakter ist Walroß und Taxifahrer, der in einen Krimi verwickelt wird.
War zunächst die Optik sehr wenig ansprechend für mich kam ich dann doch durch zahlreiche Empfehlungen darauf - und wurde nicht enttäuscht. Dies ist keine Kinderserie sondern ein Thriller mit Dialogen die von Quentin Tarantino stammen könnten. Das Ende hat alles nochmal doppelt so gut gemacht.
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Sakugan (7.5)
Unsere Hauptcharaktere sind ein Vater-Tochter paar die mit ihrem Konstruktions-Mecha ihrer Untergrundstadt entfliehen.
Was sich anhört wie ein Gurren Lagann Abklatsch gab mir zunächst auch viele Gefühle in diese Richtung und ich habe hohe Hoffnungen gehabt. Leider war gegen Mitte klar dass es nicht die selben galaktischen Dimensionen anstrebt, das Ende hat mir dann doch sehr gut gefallen. Auf jeden Fall eine tolle Abenteuer-Serie.
Weitere sehr gute Anime in unbestimmter Reihenfolge:
The Aquatope on the White Sand (7.5)
Unsere Hauptcharakterin schmeißt ihren Job als Idol um nach Okinawa zu ziehen um einen Job als Tierpflegerin in einem Aquarium anzufangen.
Sehr schöner, ruhiger Anime mit 1A Optik aus dem Hause PA Works. Im Prinzip ist das nur ein Aquarium-Arbeitssimulator, aber die super Charaktere und Animation haben mich alle 24 Episoden genießen lassen.
Irina: The Vampire Cosmonaut (7.0)
Unsere Hauptcharakterin ist ein Vampir, die für die UdSSR ins Weltall fliegen soll um im Wettlauf mit der USA als Testsubjekt den ersten bemannten (menschlischen) Raumflug zu erproben. Ach ja, und sie ist eine Tsundere.
Ebenfalls sehr schöner Anime und eine Geschichte darüber wie Vampire, die in dieser Welt eine von Menschen unterdrückte Spezies sind, von einigen wenigen im Raumfahrtprogramm durch Irina langsam respektiert und als gleichwertig anerkannt werden.
To Your Eternity (7.0)
Unser Hauptcharakter ist eine unsterbliche Seele, die Ihre Gestalt in jedes Lebewesen wandeln kann mit dem Sie in Berührung gekommen ist. Diese Seele muss allerdings alles jegliche über die Welt lernen.
Ein Epos das sich über mehrere Epochen zieht. Der Hauptcharakter Fushi lernt im Prinzip im selben Tempo wie der Zuschauer über die Welt und ihre Missstände. Hätte ein Klassiker sein können wenn es nicht so sehr auf Shonen-Action ausgelegt wäre.
Super Cub (7.0)
Unsere Hauptcharakterin kauft sich eine Honda™ Super Cub™.
Eine Honda-Dauerwerbesendung als Anime über das meistverkaufte Moped der Welt. Abgesehen von schamlosen Produktplatzierungen ein toller Anime der eine Lücke gefüllt hat als Yuru Camp geendet hatte. Der Anime lässt sich Zeit viele simple Dinge liebevoll zu animieren und die Spritztouren sind voller schöner Momente.
Don’t Toy With Me, Nagatoro (7.0)
Unsere Hauptcharakterin mobbt unseren Hauptcharakter.
Ok, wirklich mobben tut sie ihn nur in der ersten Episode, danach wird es eher zu einem „was sich neckt das liebt sich“. Hab den Manga schon total gerne verschlungen, der Anime ist weitgehend bei den Erwartungen geblieben.
Komi can’t communicate (7.0)
Unsere Hauptcharakterin ist zu schüchtern zum Sprechen.
Unter diesem Titel hatte ich eher ein Melodrama erwartet über introvertierte Personen, habe allerdings eine sehr lustige Comedy bekommen - worüber ich mich nicht beschwere.
Mehr immer noch unterhaltsamer aber nicht mehr ganz so toller Brei:
Wonder Egg Priority (6.5)
Unsere Hauptcharakterin kämpft gegen die Traumas von Leuten, die Suizid begangen haben aber in einer Traumwelt aus einem Ei geschlüpft sind.
Die Beschreibung hört sich nach einem im Ecstasy-Trip entstandenen Skript an und ähnlich ist auch die Optik. Der Anime hatte eine richtig starke erste Hälfte und sollte viel weiter oben auf dieser Liste sein. Leider war es gegen Mitte mit einer Recap-Episode schon klar dass die Drehbuch-Autoren keinen Plan hatten wie es weitergehen soll und ein absurd schlechtes Ende per nachgelieferter OVA hat dies untermauert [Also ist die Idee wohl wirklich einem Trip auf harten Drogen entsprungen].
SSSS.DYNAZENON (6.0)
Unsere Hauptcharaktere sind normale Teenager die Piloten eines Mecha werden.
Beachtlicher Versuch von Studio Trigger das Super-Robot Genre wiederzubeleben. Anstatt der in den 70ern und 80ern üblichen Jungs die Helden sein wollen sind hier die Charaktere Smartphone-Teens, was nicht unbedingt schlecht ist. Das Genre war zwar nie mein Bier, ich habs allerdings hier genossen da Mecha Anime zum Aussterben selten geworden sind.
Higehiro: After Being Rejected, I Shaved and Took in a High School Runaway (6.0)
Unser Hauptcharakter lässt eine von Zuhause weggelaufene Oberschülerin bei sich übernachten.
Hört sich nach Klischee an, ist aber eine gute Dramaserie über ein Mädchen mit einem Problematischen Hintergrund. Musste ich allerdings niedirger bewerten wegen dem Ende, womit ich persönlich überhaupt nicht einverstanden war.
Tokyo Revengers (6.0)
Unser Hauptcharakter kann durch einen Zeitsprung seine Teenager-Jahre in einer Gang nochmal durchleben.
Übelstes aber unterhaltsames Shonen-Geballer was sich im Drehbuch immer mehr in sich selbst verstrickt hat und sich auf lächerlichste Art und Weise selbst beendet hat.
Joran: The Princess Of Snow And Blood (6.0)
Unsere Hauptcharakterin ist Dämonin und hat genug vom Dämonenleben.
Ein weiterer Anime der sehr stark angefangen hat und gegen Mitte mittelmäßig wurde. Schöne Action die nach Vivy wohl die zweitbeste des Jahres war.
Mittelmäßige Anime die ich hin- und wieder mal abbrechen wollte:
Way of the Househusband (5.5)
Unser Hauptcharakter ist ein Yakuza-Boss der Hausmann wurde.
Unterhaltsame Comedy, praktisch nur in Standbildern animiert.
Those Snow White Notes (5.0)
Unser Hauptcharakter spielt Shamisen.
Musik-Anime der sehr stark angefangen hat aber leider zu einer durchschnittlichen Tournier-Saga verkommen ist.
Girlfriend Girlfriend (5.0)
Unser Hauptcharakter hat zwei Freundinnen.
Bekloppter Harem-Anime der mich nur durch das „Parodie“-Tag interessiert und geradeso unterhalten hat.
Sonny Boy (5.0)
Unsere Hauptcharaktere werden mitsamt Schule in eine schwarze, leere Welt transportiert.
Sehr interessanter aber wirrer Original-Anime aus dem Madhouse, für den ich mich leider nie wirklich begeistern konnte.
Takt Op.Destiny (5.0)
Unsere Hauptcharaktere werden zu einem Dirigent und seinem Magical Girl.
Ein Magical Girl Anime ohne Verwandlungsszenen hahaha. Hat außer ein paar gut animierten Actionszenen leider nichts zu bieten.
Anime, die ich wirklich besser abgebrochen hätte:
Peach Boy Riverside (4.0)
Unsere Hauptcharakterin ist eine entlaufene Prinzessin mit ungeahnten Superkräften.
Hat mich eh nur milde interessiert da weibliche Hauptcharaktere in Shonen-Anime eher selten sind. Hat aber über die gesamte Dauer genau wie der Titel nie Sinn ergeben.
86: Eighty Six (4.0)
Unsere Hauptcharakterin ist weiß und leitet ein Kommando von nicht-weißen nicht-Menschen.
Ich glaube hier sollten einige Szenen in denen Charaktere sterben dramatisch sein. Nur wurden diese nie wirklich eingeführt so dass ich keinen Fick geben konnte.
Fena: Pirate Princess (3.5)
Unsere Hauptcharakterin ist eine entlaufene Prinzessin die sich Piraten anschließt.
Ich habe mir viel erhofft von dieser Production I.G. Originalproduktion. Leider hat mir die Slapstick-artige erste Episode schon einen riesigen Dämpfer verpasst und das Power of Love-Ende war dann nur noch lächerlich.
Fortsetzungen, von denen ich weitere Staffeln gesehen habe:
Attack on Titan: Final Season Part 1 (8.5)
Ich hatte diesen Teil im Manga gelesen nachdem Season 3 Part 2 so reingehauen hat. Die Story haut auch weiter ohne Ende rein und ich freu mich auf das Finale Part 2.
Demon Slayer: Mugen Train (8.0)
Alle Rekorde brechender Film als Fortsetzung einer fantastischen Serie. Fand das Format als Film sehr gut, denn es gab Action ohne Ende die im Episodenformat in jede Menge Cliffhangern geendet hätte. Staffel 3 läuft auch momentan und macht genauso Laune.
Yuru Camp Season 2 (8.0)
Weiterhin herrlich ruhige Camping-Trips mit unserer Bande von Cute Girls. Immer gerne weiter mehr davon.
NOMAD: Megalo Box 2 (7.5)
Während das Original ein Standard Sportanime mit cooler Optik im Retro-Look war, erkundet diese ungefragte und unerwartete Fortsetzung eher die Welt und das Setting und war fantastisch, alles in Allem besser als die erste Staffel.
Dr. Stone: Stone Wars (7.0)
Ein Rückschritt in Plausiblität hat nicht so wirklich geschadet in meinem Spaß den ich jede Folge mit diesem Anime habe. 3. Staffel geb ich mir sicher auch.
Miss Kobayashi’s Maid Dragon S (6.5)
Also ich würde eine Scheibe von Thorus Drachenschwanz zumindest mal probieren.
Auch wenn ich dieses Jahr überdurchschnittlich viel geguckt habe obwohl ich unterdurchschnittlich viel Zeit dazu hatte, fehlt mir leider ein Klassiker. Einen Anime den ich uneingeschränkt weiterempfehlen könnte. Den gab es leider nicht dieses Jahr, zumindest nicht aus Japan. Denn die Französich / Amerikanische Produktion Arcane hat diese Designation noch am ehesten verdient.